Diese Seite widme ich meinem am 07.10.99 verstorbenen, besten Freund Heiko Grünlinger.

Wie ich ihn kennenlernte:
Er kam damals, ich glaube es war der Sommer '94, in unsere Realschul-Klasse, und wurde von Vielen verarscht (wie das halt oft bei neuen Mitschülern üblich war). Ich freundete mich damals direkt mit ihm an und wir wurden richtig gute Freunde.

Tolle Zeiten:
Wir unternahmen viel, tranken unser erstes Bier (war das eklig!) und hatten auch oft "Kinderkram" Stress. Als ich '95 nach Ensdorf zog kam er in den Ferien jeden Tag mit dem Fahrrad aus Überherrn (etwa 13 Km ein Weg), um uns am Haus zu helfen (war ziemlich renovierungsbedürftig, z.B. Putzabklopfen, Verputzen, Drainage ausheben, etc.). Das tat er einfach so, ohne etwas dafür zu verlangen, nur für den Spaß. Im Sommer '96 zog er dann nach Lauenburg/Hamburg. Wir hatten weiterhin viel Kontakt miteinander (mehrmals die Woche telefonisch bzw. schriftlich) und er kam die folgenden Jahre immernoch jeden Sommer zu uns und wohnte die Zeit (meistens so um die 3 Wochen) bei uns. Gegen Ende der 3 Wochen gingen wir uns dann eigentlich immer gegenseitig auf die Nerven, weil wir die ganze Zeit gemeinsam unterwegs waren. Doch nach paar Monaten war ich immer wieder froh, von ihm zu hören.

Sein Ende:
Heiko starb Anfang Oktober '99 bei einem Autounfall. Es war einer der vielen typischen Discounfälle. Er fuhr zu schnell, verlor die Kontrolle über das Fahrzeug, flog aus einer Kurve und fuhr in einen Baum. Sein Beifahrer (19 Jahre) starb noch am Unfallort, zwei Beifahrerinnen (16, 17 Jahre) kamen relativ heil davon. Heiko starb am nächsten Morgen auf der Intensiv-Station. Meine Eltern erfuhren sonntags davon, waren aber erst am Montag in der Lage es mir zu erzählen. Ich fing montags mit meinem Maschinenbau-Studium an und erfuhr es erst abends. Wir hatten uns den Sommer zuvor so gut wie noch nie verstanden und den bisher besten Sommer miteinander verbracht, umso mehr war ich bestürzt über die traurige Nachricht.

Was ich daraus gelernt habe:
Sein Tod machte mir deutlich, wie schnell bzw. wie vergänglich das Leben doch ist. Er hatte immer nur Spaß gehabt, lebte nach dem Motto "Carpe Diem" und plötzlich war er tot. Auf seiner Beerdigung waren lediglich so um die 12 Personen, also gab es nicht viele Leute die ihn wirklich schätzten. Es gab nur 12 Leute die ihn vermissten, das ist wirklich traurig. Er hatte nicht mal die Gelegenheit auf eigenen Beinen zu stehen und sein Leben in die Hand zu nehmen und steckte noch in einer Lehre zum Bäcker. Sein Schicksal regte mich zum Nachdenken an; ich fragte mich damals oft warum ich eigentlich lebe und ob es denn etwas ändern würde wenn dem nicht mehr so wäre.